,,ACAB“, ,,Schwuchtel“ und ,,Die Griechen“ – Hass im Netz ist ein zunehmendes Problem
Beschimpfungen wie ACAB (All cops are Bastards) oder die Diskriminierung von Homosexuellen als „Schwuchteln“, so etwas ist Alltag in Sozialen Netzwerken.
Kommt euch der Begriff Hate Speech bekannt vor? Besonders während der Corona-Pandemie nahm die Häufigkeit dieses Phänomens zu. Aber woran erkenne ich denn überhaupt Hate Speech und was genau ist das?
Bei dem Begriff Hate Speech geht es meist darum, durch Hass Personengruppen gezielt herabzusetzen und zu diskriminieren. Aussagen wie ,,ACAB“ oder ,,Schwuchtel“ habt ihr doch bestimmt schonmal in den sozialen Medien gelesen oder irgendwelche grenzwertigen Meme gesehen. Diese fallen unter den Begriff Hate Speech, aber auch Aussagen wie ,,Die Griechen sind alle faul“ können eine Form von gezieltem Hass sein. Meist liegt die Vorstellung zugrunde, dass bestimmte Menschengruppen weniger wert seien, ganz nach der Ideologie des Nationalsozialismus. Besonders im Netz können die Übeltäter ihrem Hass freien Lauf lassen. Hier haben sie kaum Konsequenzen oder Bestrafungen zu befürchten. Angriffspunkte sind häufig Religion, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft oder das Aussehen, was bei den Betroffenen Depressionen auslösen sowie zu einer sozialen Diskriminierung und Ausgrenzung führen kann.
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Fälle von Hassreden drastisch an. So behaupten, laut einer forsa-Befragung, 94% der 14–24-jährigen Befragten, Hate Speech bereits persönlich im Internet wahrgenommen zu haben. Die Studie ,,#Hass im Netz“ offenbart zudem, dass jeder sechste junge Erwachsene bereits persönlich durch Hasskommentare angegriffen wurde. Der Vertreter des Lehrstuhls für Erziehungs- und Sozialisationstheorie der Universität Potsdam Sebastian Wachs betont die immer größer werdende Relevanz in Bezug auf den Umgang mit Hass im Internet. So behauptet er:,, Das Phänomen Hate Speech ist in den letzten Jahren verstärkt hinzugekommen und grenzt sich von Mobbing oder verbaler Gewalt noch einmal ab“.
Wie könnt ihr euch vor dem Einfluss von Hate Speech schützen?
1. Überleg, bevor du etwas postest:
Denk darüber nach, wie deine Worte auf andere wirken könnten. Vermeide es, beleidigende oder diskriminierende Kommentare zu schreiben.
2. Melde Hassreden:
Die meisten sozialen Plattformen erlauben es, unangemessene Inhalte zu melden. Nutz diese Funktion, wenn du auf beleidigende Kommentare stößt.
3. Sei einfühlsam:
Versuch, die Sichtweise anderer zu verstehen. Respektiere die Unterschiede und akzeptiere, dass nicht alle die gleiche Meinung haben.
4. Sei ein gutes Vorbild:
Teile positive Inhalte und ermutige andere dazu. Ein respektvoller Umgang miteinander schafft eine angenehmere Online-Umgebung für alle.
5. Gehe auf Vertrauenspersonen zu:
Falls dir jegliche Form von Hate Speech im schulischen Kontext auffällt oder du sogar selbst betroffen bist, sei mutig und gehe auf Vertrauenslehrer oder Schüler oder auf unsere Schulsozialarbeiterin Frau
Martin zu.
Besonders wichtig ist der verantwortungsvolle Umgang mit den sozialen Medien. Auch die Klassengruppe schützt euch nicht vor Konsequenzen, wenn ihr Hate Speech verwendet. Eine wichtige Rolle hat auch die Schule. Diese darf das Thema nicht mehr ignorieren, sondern muss aufklären und sensibilisieren. Die Schule ist der perfekte Ort, an dem soziale Konflikte entstehen und Hassreden auftreten können, weshalb wir besonders hier präventive Maßnahmen benötigen. Am aller wichtigsten ist, dass wir weiterhin sozial sowie verantwortungsbewusst miteinander umgehen und Empathie zeigen, sei es im täglichen Miteinander oder im Internet.
Raban
Q: Google Creative Commons
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