Berlinfahrt des 11. Jahrgangs – ein Bericht von Lea und Julie
Im Zeitraum des 21. – 25.11.2022 fand die Berlinexkursion des 11. Jahrgangs statt. Zuerst fuhren in dieser Woche das Biologie- und Geschichtsprofil für drei Tage, danach das Geographie- und Kunst-Profil nach Berlin. Hier schildern Lea und Julie ihre Eindrücke von der Fahrt der zweiten Gruppe, die Bilder stammen aus der Fahrt der ersten Gruppe:
Schwerpunkt der diesjährigen Berlinfahrt war die Sicherheitspolitik Deutschlands und der Bundeswehr, weshalb die Exkursion vom Kieler Jugendoffizier der Bundeswehr, Martin Reimer, begleitet und organisiert wurde. Dieser brachte uns anhand von vielen interessanten Tageszielen die Funktionsweise, Wirksamkeit, Wichtigkeit und Vergangenheit der Sicherheitspolitik Deutschlands näher.
Voller Vorfreude starteten wir am Mittwoch um 8 Uhr am Morgen mit dem Bus nach Berlin und traten so unsere erste Klassenfahrt seit der 8. Klasse an. In Begleitung von Herrn Pfeiffer, Frau Meier und Herrn Mejer erreichten wir nach einer ca. sechsstündigen Fahrt unser erstes “Reiseziel”: Das Bundesministerium für Verteidigung. Direkt bei Ankunft wurde uns bewusst, wie wichtig die Sicherheit bei diesem Ministerium ist. Nach einer Sicherheitseinführung wurden wir dazu aufgefordert, unsere Handys auszuschalten und unseren Besucherpass immer kenntlich zu tragen. Dort hörten wir einen interessanten Vortrag über die Landes- und Bündnisverteidigung, welcher nach unseren Interessen und durch unsere Fragen gestaltet worden wurde, und sowohl Ukraine-Krieg als auch den bewaffneten Konflikt in Mali thematisierte.

Jugendoffizier Martin Reimer erläutert das Ehrenmal.
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Im Anschluss daran begaben wir uns in unser Hotel, welches gleichzeitig der Startpunkt unseres nächsten Programmpunkts, der KIEZ-Tour, war. Geleitet wurde diese Führung von einem Einheimischen, welcher die Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg während der Abendzeit mit uns zu Fuß erkundete. Im Verlauf der Tour sahen wir einen Teil der Berliner Mauer und lernten die Bedeutung der sich darauf befindenden Malereien kennen. Außerdem erlangten wir durch den Guide Einblicke in die Kultur und Geschichte des berühmten Berliner Stadtteils, indem wir beispielsweise eine noch erhaltene, alte Markthalle besuchten.
Julie: “Bis auf die Geschichte zum 1. McDonalds, war diese leider kein wirkliches Highlight, doch am Anschluss hatten wir bis „23.00 Uhr“ Freizeit.”
Der darauf folgende Tag begann zunächst mit einem Vortrag zur europäischen Sicherheitspolitik und dem Ukraine-Beitritt zur EU sowie einem Besuch der Ausstellung über die EU im Europäischen Haus des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission.

Besuch im Europäischen Haus

Ein Professor der Uni Berlin erläuterte uns die Sanktionen gegenüber Russland wegen des Russland-Ukraine-Krieges.
Julie: “Leider sprang der Bus mehrfach nicht an, aber unser Busfahrer Steven hatte dann doch wieder die Kontrolle gewonnen und es ging weiter.”
Daraufhin besuchten wir die ehemalige zentrale Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR. Vor Ort erhielten wir eine von Zeitzeugen geleitete Führung durch die Gedenkstätte und bekamen einen Einblick in die damalige Zeit. Aufgrund der emotionalen, nachvollziehbaren Erzählungen und Erfahrungsberichte der Zeitzeugen und Referenten und der realitätsnahen Ausstellungen war die Führung insgesamt für manche erschreckend, für alle sehr einprägsam und bewegend.

Verhörraum der Stasi

Mithilfe solcher unauffälligen Kastenwagen wurden Menschen zur Untersuchungsanstalt der Stasi gebracht.
Anschließend an jenen Programmpunkt folgte der Besuch einer Plenarsitzung über die Justiz und das Bundesverfassungsgericht im Bundestag und die Besichtigung der Reichstagskuppel. Diese bot einen wunderschönen Ausblick über unsere Hauptstadt. Der zweite Tag der Exkursion endete erneut mit der Möglichkeit, die Stadt in Kleingruppen zu erkunden und dabei z.B. die stadtgeographischen Besonderheiten Berlins zu beobachten.
Bereits am nächsten Tag sollte es wieder gen Lütjenburg gehen. Allerdings stand zuvor noch der Besuch des Walds der Erinnerung in Potsdam an. Dieser Wald ist den Toten der Bundeswehr, also gefallenen Soldaten, gewidmet und ein Ort der persönlichen Trauer. Auch dort erhielten wir eine Führung über die Gedenkstätte, welche von einem Soldaten geleitet wurde. Während des Besuchs des Walds der Erinnerung wurden nicht nur schlichtweg Zahlen, Daten und Fakten aufgezählt. Neben einem sehr guten Überblick über die Geschichte der Auslandseinsätze der Bundeswehr erfuhren wir darüber hinaus etwas über die Schicksale und Geschichte der gefallenen Soldaten, bekamen erklärt, welche Auswirkung der Verlust eines Menschen auf die Hinterbliebenen haben kann und mit welchen Problemen aus dem Auslandseinsatz wiederkehrende Soldaten zu kämpfen haben.
Lea: „Insgesamt war die Führung emotionalisierend, aufklärend und sehr bewegend; ein Programmpunkt, den ich nicht hätte missen wollen und der viele der Schüler noch auf der daran anschließenden Rückfahrt nicht losließ.“
Julie: „Die Führung war für die meisten sehr emotional und rührte uns teilweise auch zu Tränen. Dennoch waren wir alle sehr froh, dass wir auch die schlimmen Seiten erfuhren, die der Beruf als Soldat mit sich bringen kann.“
Danach traten wir die Rückreise nach Lütjenburg an und waren gegen 17.00 Uhr wieder an unserer Schule angekommen. Insgesamt war es für uns alle aber eine sehr gelungene Klassenfahrt und wir konnten alle, abgesehen von einer Erkältung, Vieles an Erfahrungen mitnehmen.
Lea Schröder und Julie Hingst
Fotos: Sr und Wm
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