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Cheerleader: Nicht mehr nur Pausenfüller

Wenn man an Cheerleading denkt, hat man oftmals das typische Bild von Mädchen am Spielfeldrand mit knapper Bekleidung im Kopf. Man denkt an einfache Parolen, die gesungen werden und an Pompons, die im Takt geschüttelt werden. Diese Vorstellungen sind mittlerweile veraltet.

Cheerleading entstand Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Bei einem Endspiel zwischen zwei American Football Mannschaften am 02. November 1898 ist es, erstmalig dokumentiert, zu organisierten Anfeuerungsrufen gekommen. Dies wird als Geburtsstunde des Cheerleading abgesehen. Anfangs waren ausschließlich Männer zu finden und erst im Laufe der Zeit wurden auch Frauen zugelassen. Damals waren Cheerleader nur zum Anfeuern der eigenen Sportmannschaft und zur Animation des Publikums bei Veranstaltungen und Wettkämpfen wie bei American Football- und Basketballspielen anwesend.

Mittlerweile gibt es mehrere hundert Cheerleading-Vereine mit weit über 20.000 Mitgliedern in Deutschland. Mittlerweile ist Cheerleading allerdings hauptsächlich ein selbstständiger Wettkampfsport, bei dem man das ganze Jahr über an verschiedensten Cheerleading Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene teilnehmen kann. Auf diesen Meisterschaften wird ein 2–3-minütiges Programm präsentiert, das nach einem festen Regelwerk nach Schwierigkeitsgrad/Level und Ausführung bewertet wird. In dieser Choreografie werden Turnelemente, Akrobatik, Jumps, Tanz und Stunts miteinander vereint. Die meisten Cheerleader-Teams arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen hierin inzwischen ihre Hauptaufgabe. Bei diesen Wettkämpfen wird zwischen Allgirl-Teams (Mädchen/Frauen) und Coed-Teams (beidgeschlechtlich) sowie zwischen drei Altersklassen (Kinder/Peewees, Jugendliche/Juniors und Erwachsenen/Seniors) unterschieden.

Cheerleading ist ein eher teures Hobby. So ist für die regelmäßige Teilnahme an bundesweiten Meisterschaften oftmals ein beträchtliches Startgeld zu zahlen und auch die Anreisekosten zu diesen Veranstaltungen, zu denen oftmals ein Mannschaftsbus angemietet werden muss, sind nicht zu unterschätzen. Außerdem benötigt jede Cheerleaderin ein spezielles Outfit, welches oftmals eine maßgeschneiderte Sonderanfertigung ist und eventuell Turnmatten und Airtracks zum regelmäßigen Üben zu Hause.

Die Verletzungsgefahr bei den oftmals waghalsigen Stunts und Jumps ist nicht zu unterschätzen. Beim Bau einer menschlichen Pyramide z.B. werden die Cheerleaderinnen teils meterweit in die Luft geworfen. Cheerleading zählt somit zu den verletzungsanfälligsten Sportarten der Welt. Um die oftmals anspruchsvollen Choreografien ausführen zu können, müssen Cheerleaderinnen gelenkig und stark sein, sich vertrauen, gut im Team zusammenarbeiten, mit ihrem Körper gut umgehen und sich Tanzschritte und andere Abfolgen schnell merken können.

Wie ihr euch sicherlich schon denken könnt, betreibe ich selbst leidenschaftlich den Cheer-Sport. Seit rund 2 Jahren bin ich in der Cheerleading-Sparte des SC Lütjenburg aktiv. Wir trainieren zweimal wöchentlich für je 1,5-2 Stunden. Kurz vor einer Meisterschaft werden auch schonmal Sondertrainingseinheiten durchgeführt, um bestens für den Wettbewerb vorbereitet zu sein.

Wenn heute immer noch einige Menschen Cheerleading belächeln und nicht als eigene Sportart akzeptieren können, sollte man bedenken, dass Cheerleader zu körperlichen Leistungen fähig sind, von denen manch einer nur träumen kann. Cheerleading besteht eben nicht mehr nur aus süßen kleinen Mädchen in kurzen Röcken und Pom Pons in den Händen, sondern aus durchtrainierten Sportlerinnen und Sportlern, die akrobatische Höchstleistungen erbringen.

Emma

Dieser Text ist beim MISCH-Wettbewerb der Kieler Nachrichten im WPK Medienpraxis entstanden.

Bildnachweis:  Titelbild: OpenClipart-Vectors auf Pixabay; im Text. Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Quellen:

Cheerleading – Wikipedia

logo!: Das ist Cheerleading – ZDFtivi

ᐅ Cheerleading – Ursprung, Disziplinen und Verbreitung (paradisi.de)

Cheerleading – Wikiwand

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