Cheerleading in den USA: Zu den SUMMITS nach Orlando/ Florida

Die meisten verbinden mit dem Cheerleading nur Mädchen, die bei einem Footballspiel am Rand stehen und mit Puscheln wedeln. Doch Cheerleading ist viel mehr. Es ist eine Sportart, bestehend aus Turnen, Akrobatik und Tanz.
Es gibt verschiedene Wettkämpfe, bei denen sämtliche Teams in verschiedenen Kategorien verglichen werden, um herauszufinden, wer das beste Team ist. Diese Wettkämpfe finden nicht nur in Deutschland statt. Manchmal hat man das Glück, bei einem der wichtigsten Wettkämpfe im Cheerleading teilzunehmen. Den SUMMITS!
Nicht nur Deutsche Teams, sondern Teams aus aller Welt treten hier gegeneinander an. Und nun hatte auch ich das Glück, meinen Verein – die Hawks Cheer Academy – mit meinem Team – den Allstars Ruby – bei den SUMMITS vom 19. April bis zum 3. Mai diesen Jahres zu vertreten. Ich habe mich für eine Teilnahme entschieden, da ich durch diese Erlebnisse sicherlich geprägt werde und mein Englisch verbessern kann.
Für jeden Cheerleader ist es der Traum, einmal in das Mutterland des Cheerledings zu reisen, um dort bei den SUMMITS anzutreten. Aber nicht nur sportlich gesehen sind die SUMMITS eine Bereicherung an Erfahrungen. Ich werde dank dieser Reise viel erleben, ein neues Land, ein neues Klima, sowie eine andere Zeitzone kennenlernen. Ich erhoffe mir mit meinem Team einen angenehmen Flug und traumhafte zwei Wochen zu haben sowie Leistung zu zeigen und viel für mein Leben an Erfahrungen sammeln zu können.
Außerdem würde ich mir wünschen, nicht mit dem Klima oder der Zeitumstellung kämpfen zu müssen, sowohl bei der Ankunft in Amerika als auch bei der Ankunft zurück in Deutschland.

Die SUMMITS
Die SUMMITS! Ein Wettkampft im sonnigen Orlando, Florida. Jeder Cheerleader hat zumindest schon einmal davon gehört. Sie sind nach der WM der größte Wettkampf im Cheersport. Von jedem ist es der Wunsch, sich durch die höchste Punktzahl bei einer Meisterschafft im eigenen Land, in der jeweiligen Alters- und Leistungsklasse, ein Teilnahmeticket zu sichern. Mit etwas Glück kann man sich dann, ein Jahr nach dem Gewinn eines solchen Tickets, die Sonnenstrahlen im ESPN, dem Sportzentrum im DISNEY World, auf die Nasenspitze scheinen lassen.

April ist DER Cheerleading Monat. Denn nicht nur die SUMMITS finden in den Hallen
des DISNEY World statt. Eine Woche vorher treten hier die Besten der Besten a . Die
Kader-Athleten eines jeden Landes, und zwar bei den Weltmeisterschaften. Also hat
man hier nicht nur die Chance, berühmte Teams aus Amerika die Hand zu reichen,
sondern kann sich mit Glück auch die WM live ansehen und bestaunen, wer die besten
Cheerleader aus jedem Land sind und was diese so können. Bevor die SUMMITS dann losgehen, reisen die meisten Teams schon eine oder zwei Wochen vorher an, um dort zu trainieren. Vor allem für uns deutsche Teams ist das wichtig, da wir überhaupt nicht an das Klima gewöhnt sind. Wenn man ganz viel Glück hat, darf man bis zu sechs Stunden täglich bei praller Hitze die sogenannte Routine, der Teil, der auf der Matte präsentiert wird, bis “zum Umfallen” trainieren. Denn jeder möchte hier einen guten Eindruck hinterlassen und wenn möglich natürlich gewinnen.
Doch wie alles im Leben kostet so eine Reise einen Menge Geld. Zuerst der Flug, dann die Unterkunft, Verpflegung, Trainingshallenmieten, DISNEY World Eintritt sowie nicht zuletzt die Vans, um zu den Gyms zu kommen. Und nicht zu vergessen, die Startgelder. Da kommt schnell eine Summe von 2000-3000 Euro zusammen. Doch auch wenn man fast immer nur am trainieren ist und die Eltern für knappe zwei Wochen fast ein durchschnittliches Monatseinkommen zahlen müssen, lohnt es sich alles. Abgesehen von der Möglichkeit sein Cheerleaderherz mit Glücksmomenten zu füllen, kann man sich dort mit seinem Team auf 1-2 Shoppingtouren in den berühmten Malls freuen, sowie auf 2-3 Freizteittage, die wir auch mit WM anschauen, DISNEY World besuchen oder mit Spaß im Wasserpark ausschmücken durften. Sowas sollte man sich doch nicht entgehen lassen!
Das ESPN Center ist der Teil im DISNEY World, wo im Monat April die ganzen Sportwettkämpfe im Cheerleading stattfinden (WM, Worlds und Summits). Außerdem befinden sich viele Sportfelder in dem ESPN, auf welchem alle berühmten Cheerleader schon gestanden und trainiert haben. Dieses Feld ist für Cheerleader so, wie für Fußballer auf dem Feld zu stehen, wo bereits Ronaldo oder Messi gespielt haben. Eine richtige Ehre und etwas, was man unbedingt mal gemacht haben will.

Tag 1
Nach der Anreise, welche mit Flug und Fahrt 21 Stunden dauerte, hatten wir Zeit bis 9.30 Uhr zu schlafen. Da wir alle noch zu kaputt von der Reise waren und uns erstmal an die Zeit und das Klima gewöhnen mussten, hatten wir noch kein Training. Wir haben einen Walmart und die WM besucht und dort die Kaderatlethen von Deutschland angefeuert. Außerdem haben wir uns die ersten warmen Sonnenstrahlen am Pool auf die Nase scheinen lassen.

Tag 2
Wir haben am zweiten Tag die Orlando Vineland Premium Outlets besucht und eine Shoppingtour gemacht. Außerdem mussten wir natürlich bei einem richtigen amerikanischen McDonalds halt machen. Den Tag ausklingen lassen haben wir mit Merchandise-Shopping bei der WM, denn nicht nur normale Klamotten, sondern auch Cheer Klamotten wollten mit uns zurück nach Deutschland.

Tag 3
Nun hieß es um 6:00 Uhr aufstehen und nach einem kurzen Frühstück zur Trainingshalle fahren damit wir bis 12:00 Uhr trainieren konnten. Danach sind wir zur Villa (unserer Unterkunft) zurück gefahren und sollten, damit wir keinen Muskelkater bekommen, einen Kakao trinken und durften eine Stunde in den Pool. Nachdem wir uns etwas erholt hatten, mussten wir uns für die zweite Trainingseinheit in der prallen Hitze fertig
machen. Nach dem Abendbrot, welches schon am frühen Abend stattgefunden hat, ging es für uns direkt ins Bett, denn morgen sollte früh aufgestanden werden.

Tag 4
In der Trainingshalle hatten wir bereits um 8:00 Uhr Training und mussten uns aufgrund der Fahrtdauer von einer Stunde bereits vorher fertig machen. Das hieß für uns um 6:00 Uhr aufstehen. Leider hatten wir einen schlechten Tag und das halbe Team hat sich verletzt oder musste erbrechen, weshalb die Trainer das Training eine halbe Stunde vor Schluss abbrechen mussten. Nachdem wir dann zu Hause eine dreistündige Regenerationspause und ein Teamgespräch hatten, hieß es draußen auf dem Rasen trainieren. Alle Stunts wurden geübt und nachdem die Trainer einigermaßen zufrieden waren, durften wir uns in die Sonne legen, entspannen und den Tag erholsam zu Ende bringen.

TAG 5
Auch wenn wir es uns laut unseren Trainern nicht hätten erlauben dürfen, konnten wir
auf die Worldsfahren und all unsere Cheervorbilder treffen, Fotos machen und anfeuern.
Doch bevor unser aller Herz mit Glück erfüllt wurde, bekam ein Auto auf dem Hinweg
zwei Platten, da eine Schraube im Reifen steckte. Also mussten unsere Trainer und
Betreuer ein neues Auto besorgen und konnten so leider nicht die Worlds bestaunen.
Doch ganz ohne Training durften wir natürlich auch nicht ins Bett. Also hatten wir vor
dem Abendessen eine 75 minütige, etwas kürzere Trainingseinheit, wo wir im Wohnzimmer den Tanz gelernt haben. Denn draußen tobte ein Gewitter und es regnete in Strömen. Typisch Montag eben.

Tag 6
Am sechsten Tag sollten wir wieder um 8:00 Uhr in der Trainingshalle stehen. Doch durch einen großen Stau standen wir erst eine Stunde später in der Halle. Wir haben ie letzte Stunde also richtig hart trainieren müssen und haben die Zeit gut genutzt. Zu Hause konnten wir dann in den Pool und die Sonne durften wir auch richtig ausnutzen.
Das taten wir dann auch, da wir am Abend nochmals eine 90 Minuten lange Trainingseinheit in der Halle bekommen hatten.

Tag 7
Der siebte Tag war der letzte Tag vor der Meisterschaft. Es stand ein Training mit allen deutschen Teams an, um zu zeigen, wer was kann. Leider war das Training auf einem Footballfeld in der prallen Sonne und bei 31 Grad Celsius. Nachdem wir und dann alle Teams angeschaut und selber unser Können präsentiert hatten, ging es für uns zur
Gewöhnung in eine Halle, die genau den gleichen Springfloor (so nennt man die Matte,
auf der wir auftreten) wie auf der Meisterschaft hatte. Da das Training allerdings nicht gut gelaufen ist und am nächsten Tag die Meisterschaft war, sollten wir zu Hause ein weiteres Training bekommen. Das fiel aufgrund eines Tornados ins Wasser und unser
Abend wurde mit teambildenden Maßnahmen und Gesprächen beendet.

Tag 8, die Meisterschaft
Es war der Meisterschaftstag. Also hieß es, nach dem wir ausreichend gefrühstückt hatten, fertig machen und ins ESPN fahren. Dort angekommen haben wir uns erstmal die Halle angeschaut und die Teams die gerade ihren Auftritt hatten bestaunt. Danach hieß es für uns ins WarmUp. Nachdem wir all unsere Stunts erneut geprobt hatten, sollte es nun ernst werden. Kurz vor unserem Auftritt durften wir das ganze Programm auf feiner Matte mit unserer Musik noch einmal durchgehen. Auf der Matte haben wir alle dann unsere Aufregung überspielt und unser Programm fehlerfrei (mit einem sogenannten HIT ZERO) präsentiert. Unsere Trainer waren mehr als stolz auf uns. Belohnt wurden wir dann am Ende des Tages mit einem Platz im Finale, wohlgemerkt als einziges deutsches Team in unserer Kategorie. Gefeiert wurde dann im Pool aber nicht mehr so lange, denn am nächsten Tag stand das große Finale auf dem Plan.

Tag 9, die Finals
Am Finaltag lief alles so ab wie am Vortag, nur dass wir alle nicht mehr allzu aufgeregt waren. Wir konnten erneut eine HIT ZERO Routine präsentieren und am Ende den 8. Platz von 15 qualifizierten Teams erreichen. Nun hieß es zu Hause ab in den Pool und einfach nur noch entspannen.

Tag 10, endlich Urlaub
Nach der Meisterschaft durften wir die restliche Zeit in Orlando Urlaub machen, da wir
nicht mehr trainieren mussten. Am ersten Urlaubstag ging es für uns ins Antimal Kingdom. Dort konnte man nicht nur Tiere aus anderen Ländern, wie z.B. Löwen oder
Giraffen auf einer Safaritour in freier Wildbahn bestaunen, sondern auch bei verschiedenen Achterbahnen oder 3D-Bahnen seinen Spaß haben. Zum Abend gab es für das gesamte Team leckere amerikanische Pizza.

Tag 11, Daytona Beach
Nun durften unsere Cheerleaderherzen mit einem ganz besonderen Erlebnis beglückt werden. Es ging für uns zum berühmten Daytona Beach. Dieser Ort ist für Cheerleader
etwas ganz besonderes, da dort die College-Cheer-Meisterschaften stattfinden und das
siegreiche Team nach dem Sieg mit ihrer Uniform ins Wasser springt um seinen Erfolg
zu feiern. Und nun durften auch wir da stehen, wo die ganz großen Jahr für Jahr stehen. Wieder zurück in unserer Villa hieß es für uns ausruhen, denn am Abend ging es für uns zur SUMMIT-Aftershowparty ins Disney World. Dieses war für alle Teilnehmer an der SUMMIT Championship von 22:00 Uhr bis 2:00 Uhr geöffnet. Es war ein atemberaubendes Erlebnis, was man so schnell nicht vergisst.

Tag 12, es geht dem Ende zu
Am letzen Tag in Orlando durtfen wir unsere Kreditkarten noch einmal so richtig zum
Glühen bringen, denn wir sind erneut in die Mall gefahren und haben uns so richtig
ausgetobt. Danach ging es zu einem Souvenirshop Andenken für unsere Familien und
Freunde kaufen. Zum Schluss durften wir im Walmart unter anderem amerikanische Süßigkeiten oder auch andere außergewöhnliche Dinge für Deutschland kaufen. Zu Hause angekommen mussten wir anfangen unseren Koffer zu packen, denn am nächsten Tag hieß es Auf Wiedersehen sagen.

Tag 13, zurück nach Deutschland
Nachdem alle nach einem späten Frühstück ihre Koffer gepackt hatten, ging es zum
Flughafen in Orlando. Von dort sind wir nach Frankfurt geflogen und dann weiter nach
Hamburg.

Kapitel 16 – Mein Fazit
Die gesamte Reise war ein atemberaubendes Erlebnis, welches ich sicherlich niemals
vergessen werde. Ich kann nicht sagen, was mir am besten gefallen hat, denn jeder Tag war eine Bereicherung an Erinnerungen und Erlebnissen. Besonders anstrengend waren natürlich die Trainingseinheiten, vor allem die, die draußen in der prallen Sonne stattgefunden haben. Etwas schade waren die Trainings, wo unsere Trainer nicht zufrieden mit unserer Leistung waren, da sich die Laune auf uns alle übertragen hat.
Der Hinflug war sehr angenehm, allerdings ging dieser fast 10 Stunden. Der Rückflug
war, obwohl er kürzer war, sehr anstrengend und ich war froh, als ich wieder zu Hause
angekommen war, und alles ausgepackt hatte. Mit dem Klima hatte ich, außer beim
Training, wenig zu kämpfen und auch die Zeitumstellung hat mir eher weniger Probleme bereitet.

Schlusswort.
Die Reise war auf jeden Fall die richtige Wahl, da ich dort viele neue Dinge gesehen
habe und erleben durfte. Nicht zuletzt fühle ich mich für mein weiteres Leben viel
inspirierter. Ich konnte durch die Reise auch viel über Amerika lernen, z.B. dass die
Straßenregeln ganz anders sind oder dass leider alles in Plastik eingepackt ist. Außerdem muss man die Mehrwertsteuer immer auf das gekaufte Produkt draufzahlen.
Besondere Stärken konnte ich bei der Reise nicht entdecken. Jedoch weiß ich nun, dass
mir eine plötzliche Klimaumstellung weniger ausmacht und ich auch nicht so viel mit
Jetlag zu kämpfen habe, wie vielleicht andere. Ich kann mich am Ende meiner Reise sehr glücklich schätzen und bin sehr dankbar, das in meinem Alter schon gemacht haben zu dürfen. So eine Erfahrung ist auf keinen Fall selbstverständlich und hat mich persönlich noch ein wenig erwachsener werden lassen.
Leni, 10. Jg.

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