Diabetes- dramatischer Anstieg in Deutschland!
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Diabeteserkrankungen in Deutschland dramatisch an.
Von diesem Anstieg sind sowohl Typ-1 als auch Typ-2-Diabetes betroffen. Besonders die
Zunahme von Typ-2-Diabetes, aber auch die steigende Zahl der chronischen
Autoimmunkrankheit Typ-1-Diabetes stellt nicht nur eine individuelle Belastung für die
Betroffenen dar, sondern auch das Gesundheitswesen vor eine große Herausforderung. Laut
dem Bundesgesundheitsministerium sind aktuell 7,2 Prozent der Erwachsenen an Diabetes
erkrankt, davon 90-95 Prozent an Typ-2-Diabetes. 340.000 Erwachsene und 32.000 Kinder
unter 18 haben eine Typ-1- Diabetes Diagnose, dazu kommt noch eine Dunkelziffer von zwei
Millionen Menschen.
Diese Zahlen stiegen in den letzten zwei Jahrzehnten stetig; jährlich werden ungefähr eine
halbe Million Neuerkrankungen registriert – das sind circa 1.600 Neuerkrankungen pro Tag.
Gemäß den aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts, könnten die Zahlen bei einer
gleichbleibenden Steigerung von jährlich zwei Prozent bei Typ-1 und bis zu fünf Prozent bei
Typ-2 bis 2040 auf ganze 12,3 Millionen Erkrankte steigen, sofern keine wirksamen
Maßnahmen ergriffen werden.
Eine der Hauptursachen für diese dramatische Entwicklung ist der Lebensstil der
Bevölkerung.
Insbesondere eine ungesunde Ernährung mit übermäßigem Zucker- und
Fettkonsum und vielen verarbeiteten Lebensmitteln führt oft zu Adipositas und einer daraus
folgenden Insulinresistenz. Darüber hinaus folgt aus der wachsenden Lebenserwartung in
Deutschland, dass immer mehr ältere Menschen mit Typ-2-Diabetes erkranken. Während
Typ-1-Diabetes häufig genetisch bedingt ist und bereits in jungen Jahren auftreten kann, ist
Typ-2-Diabetes eher eine Folge von Lebensstil und familiärer Veranlagung.
Da Diabetes mit einer Reihe schwerer Folgeerkrankungen verbunden sein kann, verursachen
die steigenden Zahlen nicht nur gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Betroffenen,
sondern auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Jährlich werden über 30 Milliarden
Euro für die Behandlung von Diabetes und Folgeerkrankungen aufgewendet. Um diesen
Anstieg in Zukunft zu begrenzen, sind sowohl gesellschaftspolitische als auch individuelle
Maßnahmen notwendig.
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bieten ein „Diabetes-Präventionsprogramm“
an, welches Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko gezielt berät und bei der
Verbesserung ihres Lebensstils unterstützt, um eine Erkrankung vorzubeugen. Aufklärung
spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Diabetesprävention. Programme in Betrieben und
Schulen können das Bewusstsein für die Risiken von Übergewicht und Bewegungsmangel
schärfen. Nur durch umfassende Maßnahmen kann es gelingen, die „Diabetes-Epidemie“ in
Deutschland zu reduzieren und somit auch die damit verbundenen wirtschaftlichen und
gesundheitlichen Belastungen zu vermindern.
Neele Kensa, Gymnasium Lütjenburg, WPK Medienpraxis
Quellen: www.bundesgesundheitsministerium.de
www.rki.de diabetesde.org
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