Die Tafel in Lütjenburg

Die Lütjenburger Tafel ist eine Außenstelle der ehrenamtlichen Organisation „Tafel Deutschland e.V.“

Durch die Berichterstattung vieler Medien wurden viele Menschen auf die Organisation aufmerksam und viele freiwillige Helfer kümmerten sich in den einzelnen Städten darum, dass auch bei ihnen ein Standort der Tafel eröffnet wurde. – So auch in Lütjenburg.  

Hier in Lütjenburg ist die Essens-Ausgabe jeden Donnerstag von 13.30 bis 14.30. Anmelden kann man sich ebenfalls jeden Donnerstag von 16.15 bis 16.45.  Die Lütjenburger Initiative zählt derzeit 180 Stammabholer. Dazu kommen weitere 30 Flüchtlinge aus der Ukraine, die sich hier versorgen.

Doch eines fällt mit einem Blick, auf die momentane Lage und auch für die Zukunft auf: Der Tafel geht es nicht gut. 

Durch die politische und wirtschaftliche Lage Deutschlands steigt die Anzahl der Bürger in Armut und auch Konflikte und Kriege bringen viele Flüchtlinge nach Deutschland. So fällt auf, dass momentan beispielsweise viele ukrainische Flüchtlinge zu den Tafeln kommen. 

Somit ergibt sich ein Dilemma daraus, dass auf der einen Seite zu viele Bedürftige kommen, für die jedoch die Menge der Lebensmittel zu knapp ist. – Viele Tafeln musste deswegen notgedrungen ein Aufnahmestop verhängen. 

,,Es gibt immer weniger Lebensmittel, die die Einrichtung bei Supermärkten oder Bäckereien einsammeln und wieder verteilen kann. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kunden“  Tafel-Sprecherin Bärbel Bruhn, Lütjenburg.

Nur durch Spenden kann die Tafel in Lütjenburg ihren Betrieb noch aufrecht erhalten. Bruh: ,,Sonst hätten wir schon geschlossen.“  Der Plöner Kreistag stellt der Tafel 20.000 Euro zur Verfügung, diese fließen jedoch in die Logistik und nicht in den Einkauf von Lebensmitteln.  Somit freut sich die Tafel Lütjenburg immer über neue Sach-, Tat-, und Zeitspenden neuer Ehrenamtler. 

Die Tafel-Logistik
  • Der Weg vom Spender zu Tafel-Kundschaft:
    1. lokale Tafel fährt Supermärkte, Bäckereien und anderer Lebensmittelgeschäfte an, die nicht mehr verkauft werden konnten (Saisonartikel, Brot, Obst und Gemüse vom Vortag und falsch deklarierte Ware) 
    2. gespendete Ware wird von ehrenamtlichen Tafel-Helfern geprüft, geputzt und sortiert 
    3.  große Lebensmittelspenden werden auf Zwischen- sowie Kühl- und Tiefkühllager der Tafel-Logistik in den Ländern übernommen 
    4.  die zwölf Landesverbände werden bedarfsgerecht an die lokalen Tafeln gespendet
    5.  an den Tafel-Ausgabestellen werden die Waren an armutsbetroffene Menschen ausgeteilt, die durch die Unterstützung einen kleine finanziellen Spielraum für gesellschaftliche Teilhabe haben 
Die Lütjenburger Tafel
  • Trägerschaft der Plöner Tafel e.V.
  • Gemeinschaft von Ehrenamtlichen, die sich zur Aufgabe gemacht hat, gespendete Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen
  • wer kommt zur Lütjenburger Tafel: 
    • Arbeitssuchende, Arbeitslosengeld-II-Empfänger/ -innen, Asylbewerber, Sozialhilfeempfänger/ -innen, Rentner/ -innen, kinderreiche Familien, alleinerziehende Mütter und Väter sowie Geringverdiener/ -innen
  • finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge

Wie sind die Tafeln entstanden?

Die erste deutsche Tafel wurde 1993 von der Initiativgruppe „Berliner Frauen e.V.“ in Berlin gegründet, womit versucht wurde, das Leben der Obdachlosen zu verbessern. 

Mittlerweile gibt es mehr als 960 Tafeln in ganz Deutschland, die sich mit dem Konzept, überschüssige Lebensmittel einzusammeln und diese an Menschen in Not zu verteilen um diesen somit zu helfen, an dem der „New York City Harvest“ inspiriert. 

Um eine Vernetzung zwischen den einzelnen Standtorten gewährleisten zu können, wurde 1996 der „Bundesverband Deutsche Tafel e.V.“ gegründet.

So setzen sich die Tafel mit viel Eifer und Tatendrang für die Unterstützung derer ein, bei denen das Geld für die Lebensmittel oft einfach zu knapp ist. 

Die Lebensmittel, die die Tafel weitergibt, bekommt die Organisation von Supermärkten, Großhändlern und Privatpersonen gespendet.

Die Helfer unterstützen die Tafel dabei nicht, weil sie sich einen hohen Profit erhoffen, sondern sie helfen als Ehrenamtliche, also ohne für ihre Leistungen bezahlt zu werden. 

Viele Ehrenamtliche erzählen immer wieder von der Dankbarkeit, die ihnen die Bedürftigen gegenüberbringen. 

 

,,Durch den Austausch mit den Menschen erfährt man so viel mehr darüber, was hinter den einzelnen Schicksalen steht. Dies spornt mich noch mehr an meine Arbeit hier weiterzumachen.“

 Facts:

Allgemeines:
  • gemeinnützige Hilfsorganisation 
  • Konzept: Lebensmittel, die im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet werden würden, an Bedürftige verteilen oder gegen Endgeld abgebenden werden 
  • Tafeln sind im Dachverband Tafel Deutschland e.V. organisiert aber auf der Ebebe der Kommunen aktiv 
  • die Werte der Tafel: Nachhaltigkeit, Humanität, Gerechtigkeit und Teilhabe, Soziale Verantwortung 
Zahlen:
963  Tafeln im Jahr 2022
1,65 Mio.  Personen versorgt die Tafel bundesweit 
3,4 kg  Lebensmittel bekommt eine Person im Schnitt in einer Woche 
265.000 t Lebensmittel rettet die Tafel pro Jahr 
60.000  ehrenamtliche Helfer, damit die größte soziale Bewegung in Deutschland 
17 %  der Tafeln unterhalten Suppenküchen 
30%  der Bedürftigen sind Kinder und Jugendliche  

Quellen:

Nina und Elisabeth, Abi-Jahrgang 2023

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