Forensiker-die wissenschaftlichen Detektive

Den Beruf Forensiker/in kennen nicht viele, obwohl Forensiker eine wichtige Aufgabe haben: Sie rekonstruieren den Tatort, analysieren Beweismittel und werten Spuren aus. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr über sie.

Untersuchung biologischer Hinweise

  • Forensiker untersuchen biologische Hinweise wie Fingerabdrücke, Haare und Blut. Mit diesen Beweisen können sie im Labor die einzigartige DNA eines Menschen herausfinden, das ist die genetische Information, die in jeder Zelle zu finden ist. Eineiige Zwillinge haben sogar dieselbe DNA und dieselben Fingerabdrücke.

  • Fingerabdrücke werden in der Datenbank verglichen. Da die Polizei von Tätern bei ihrer erkennungsdienstlichen Aufnahme nicht nur Fotos von Verdächtigen und Tätern macht, sondern auch die Fingerabdrücke von allen zehn Fingerkuppen, kann eventuell ein Mensch über seine Fingerabdrücke identifiziert werden.

  • Haare können zeigen, ob es ein Tier oder ein Mensch war. Man kann mit den Haaren auch herausfinden, ob es ein Mann oder eine Frau.

Die Fahndung kann losgehen!

Rekonstruierung des Tatortes

Wenn Forensiker den Tatort rekonstruieren, benutzen sie zum Beispiel 3D-Laserscanner, *Photogrammetrie und Drohnen-Aufnahmen, um ein digitales Modell zu erstellen. Anhand von Hinweisen auf  Waffen oder Patronen lässt sich herausfinden, wie die Tat begangen worden war. Wenn eine Patrone mithilfe einer bestimmten Waffe zum Beispiel geschossen wurde, verformt sie sich durch den Schießvorgang und bekommt bestimmte Rillen. Diese Spuren sind so unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Es kann daher nachgewiesen werden, ob eine Patrone aus einer bestimmten Waffe stammt, indem man einfach noch eine Patrone mit dieser Waffe abfeuert.

*Photogrammetrie ist eine berührungslose Methode , um aus überlappenden Bildern ein 3D-Modell zu erstellen.

Mit all diesen Hinweisen können Forensiker eine digitale Animation vom Ablauf erstellen.

Erstellung von Gutachten

Die Forensiker erstellen mit Hilfe aller Informationen einen 3D- Film, der zeigt, wie eine Tat, wie z.B. ein Überfall abgelaufen seien könnte. Manchmal findet man dadurch Hinweise, wo der Täter sich aufhalten könnte. Der Film wird auch im Gericht als Beweis verwendet.

Die Forensik umfasst Bereiche wie Rechtsmedizin und Computer-Forensik.

  • Die Rechtsmedizin ist eine wissenschaftliche Methode, Todesfälle, Gewaltverbrechen und Vergiftungen zu klären. Dabei werden Verbrechensopfer, aber auch alle Verstorbene, bei denen die Todesart und -umstände unklar sind, medizinisch untersucht, um herauszufinden, wie der Mensch gestorben ist.
  • Der Bereich Computer-Forensik ist für die Verfolgung von Straftaten im Digitalen zuständig, so können z.B. Cyberkriminalität und Datenmissbrauch aufgeklärt werden.

Forensik ist daher ein wichtiger Bereich bei der Polizei und hilft, Verbrechen aufzuklären.

Wie wird man Forensiker/in?

Um Forensiker/in zu werden, erfordert es eine abgeschlossene Hochschulbildung in z.B. Biologie, Mikrobiologie, Genetik und Parasitologie.

Außerdem braucht man einen Doktor-Abschluss und langjährige Erfahrungen, z.B. kann man eine Unterabteilung an der Uni geleitet haben. Ein Studium für Forensik gibt es an Unis, Fachhochschulen und Polizeiakademien.

Good to know:

 

Fingerabdrücke – hstorisch:

  • Vorläufer 2200 v. Chr.: BereitsAssyrer und Babylonier nutzten Fingerabdrücke auf Tontafeln zur Identifikation.
  • 19. Jahrhundert: Erste wissenschaftliche Studien zur Einzigartigkeit von Fingerabdrücken durch Francis Galton (1888).
  • 1892: Der argentinische Kriminalbeamte Juan Vucetich setzte Fingerabdrücke erstmals zur Aufklärung eines Mordfalls ein.
  • 1901: In England wurde das Fingerabdrucksystem offiziell bei Scotland Yard eingeführt.
  • 1903: Auch in den USA begann man mit der systematischen Erfassung von Fingerabdrücken.
  • Etwa 1905–1910: Einführung der Daktyloskopie in Deutschland als kriminaltechnisches Verfahren.

DNA-historisch

  • 1984: Entdeckung des genetischen Fingerabdrucks durch Alec Jeffreys.
  • 1986: Erste Anwendung in einem Mordfall in Großbritannien. Der erste Mörder, der über seine DNA ermittelt wurde, hieß Colin Pitchfork.
  • 1990er-Jahre: Einführung der PCR-Technologie (Polymerase-Kettenreaktion), die auch kleinste DNA-Spuren analysierbar machte.
  • 1998: In Deutschland wird die zentrale DNA-Analyse-Datei (DAD) beim Bundeskriminalamt eingerichtet.
  • Heute: DNA-Analysen sind Standard in der Kriminaltechnik – auch bei kleinsten Spuren wie Hautschuppen oder Haarwurzeln.

 

Q: alle Fotos: pixabay.de

 

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