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Profit um jeden Preis? – Nein danke, Barbie!

Ein Kommentar

Pink, Pink, Pink! Noch nie hat die Farbe Pink einen derartigen Hype erlebt wie im Sommer ’23, als der neue Barbie-Film beworben wurde.

Der reine pinke Wahnsinn! Die Profitgier der Modewelt hat epische Ausmaße erreicht. Wo bleibt der Blick fürs Wesentliche? Eine erfolgreiche Marketingstrategie der Superlative im Freizeitbereich kann nicht das Ziel unserer Zeit sein. Wir müssen unseren Focus auf weitaus höhere Ziele wie die Schadensbegrenzung von Klimawandel und Missachtung von Menschenrechten lenken!

Mit dem Barbie-Hype wird Plastikspielzeug gerade für die heranwachsende Generation wieder attraktiver – ausgerechnet in einer Zeit, in der unser Planet dem Plastik geschlossen den Kampf ansagen muss! Mit dem “Malibu Dreamhouse” mit grell pinker Fassade und einer pinken Rutsche aus dem ersten Stock erzielte Mattel in Kooperation mit AirBnb unter dem Motto “Pink, Groß und Plastik!” eine gigantische Aufmerksamkeit. Für erschwingliche 50€ pro Nacht können sich bis zu vier Gäste wie in Barbies Traumvilla fühlen. Kinder lassen sich für ein Traumerlebnis rosa Hartplastik ab 200€ aufwärts schenken. Umwelttechnisch eine Katastrophe! Jährlich gelangen bis zu 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Jedes Jahr verenden zehntausende Tiere an dieser vermeintlichen Nahrung. Mikroplastik landet letztendlich im menschlichen Körper und führt zu schweren Erkrankungen wie Krebs.

Der Mode-Hype um den Barbie-Kinofilm förderte die Produktion von Fast Fashion gewaltig und machte die so dringend erforderliche Nachhaltigkeit zunichte. Dieses Geschäftsmodell ist ein ausgesprochener Umwelt- und Klimakiller! Außerdem fördert es die Ausbeutung der Arbeitskräfte in Billiglohnländern. Der “Barbie Selfie Generator” wurde extra zum Kinostart erstellt und hatte ausschließlich die Gewinnmaximierung der Modebranche zum Ziel. Und tatsächlich ging dieser schnell viral. Jeder User bzw. jede Userin konnte nun ein Selbstportrait im Barbie-Stil von sich erstellen – abgefahren! Ein derartiger Generator wurde auch in Zara Stores aufgestellt, um eine große Modelinie in Kooperation mit Mattel noch erfolgreicher zu bewerben. Modemarken wie GAP, Primark, Crocs und Deichmann sowie Forever21 und Aldo griffen den Werbetrick auf. Die einzelnen Kleidungsstücke werden heute nur noch halb so lange getragen wie noch vor 15 Jahren. Zara beispielsweise produziert daher mehrmals im Monat neue Textilien.

Der Barbie-Hype befeuert grundsätzliche Probleme unserer Zeit. Zum einen verschärft sich das globale Plastikproblem. Zum anderen verstärken sich die negativen Auswirkungen der Fast-Fashion-Produktion: langfristige Umwelt- und Klimaprobleme sowie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Wir brauchen dagegen eine verantwortungsvolle Nutzung unserer Ressourcen und einen gesunden Umgang mit wirtschaftlichen Chancen. Nur so können wir unseren Planeten schützen!

Carla

Dieser Text ist beim MISCH-Wettbewerb der Kieler Nachrichten im WPK Medienpraxis entstanden.

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Quellen:
Quellen: airbnb.de, wwf.de, rnd.de, nachhaltige-kleidung.de

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