Veranstaltungen in der Demokratie-Woche – die Podiumsdiskussion der Parteienvertreter, Vorträge zu Rechtsradikalismus und Gut Behl in der NS-Zeit

Drei Veranstaltungen fanden in der Demokratie-Woche statt:

„Politischen Rechtsradikalismus: Eine Gefahr für unsere Demokratie?“

Schon vor der Demokratie-Woche ging Dr. Karl Heinrich Pohl von der Uni-Kiel im Rahmen einer Veranstaltung der Universitätsgesellschaft auf dieses Thema ein und informierte über die Wurzeln des politschen Rechtsradikalismus als Folge von Kaiserreich, Weimarer REpublik und NS-Dikatur.

Die Podiumsdiskussion mit Parteienvertretern

Bei der Podiumsdiskussion am Montag äußerten die Vertreter der im Bundestag vertretenenen Parteien (außer BSW) ihre Standpunkte und gingen auf Fragen ein. Somit hatten auch (Erst-) Wähler die Möglichkeit, die für sie wichtigsten Themen anzusprechen. Henrike und Lea von der SV moderierten die Veranstaltung.

Vortrag des Plöner Stadtverordneten Mark Hermandung zum Gut Behl in der NS-Diktatur

 

Mark Hermandung, Stadtvertreter in Plön, stellte den Schülerinnen und Schüler die Geschichte der Familie Mentor vor, der vormals das Gutes Behl gehörte. Merton war der Name eines deutschen Familienunternehmens, das vor der NS-Diktatur in Deutschland so bekannt wie Siemens oder Krupp war. „Warum kennt heute keiner mehr den Namen „Merton“?, dieser Frage ging der Referent nach.

Fast so wichtig wie der reflektierte Umgang mit Medien sei es auch, die Vergangenheit nicht aus den Augen zu verlieren. Dies betonte auch der zwanzigjährige Referent Mark Hermandung abschließend, nachdem er über das Schicksal der christlich-jüdischen Familie im Holocaust gesprochen hatte. Dieser Vortrag über das Gut Behl führte vor Augen, wie nah und unumgänglich unsere Geschichte ist. Sein Vortrag basierte auf Karsten Dölgers Recherchen „Familie Merton auf Gut Behl (1921 bis 1954) . Jahrbuch für Geschichte Heimatkunde des Kreises Plön.Mark Hermandung über die Familie Merton:

Weitere Infos zum Vortrag: „Vortrag „NS-Zeit auf Gut Behl“ von Mark Hermandung: Im Jahr 1920 zog die Familie Merton nach Gut Behl, getragen von Hoffnungen und Träumen, in der idyllischen ländlichen Umgebung ein friedliches und sorgenfreies Leben zu führen. Die christlich-preußische Familie fand sich schnell ein und schloss Freundschaften, unter anderem mit dem Plöner Pastor Friedrich Lamp, heute bekannt als Fiete Pastor. Die fünf Kinder besuchten die örtlichen Schulen und fanden Freunde. Es schien, als würde sich ihr Wunsch nach einer sicheren Zukunft erfüllen. Doch die Zukunft brachte etwas Unvorstellbares: die menschenverachtende Ideologie des NS-Regimes, die auch vor Plön nicht Halt machte. Obwohl die Mertons sich als Christen und Preußen verstanden, wurde ihre jüdische Herkunft ihnen zum Verhängnis. Ab 1933 sah sich Christine Merton, wie viele andere jüdische Kinder, täglichen Demütigungen und Mobbing ausgesetzt. Rufe wie „Cresche, Cresche, Cresche – Dresche, Dresche, Dresche, du kannst nicht in die HJ“ hallten durch die Gänge, und ihr blieb der Beitritt zum BDM verwehrt. Lehrer und Mitschüler beteiligten sich an der Ausgrenzung. Schließlich wurde die Familie bis zum 10. November 1938 durch den Staatsapparat und die Bevölkerung von Gut Behl entfernt. Die Geschichte des Nationalsozialismus im Kreis Plön ist regional weniger bekannt, aber dennoch wichtig, um ein Bewusstsein für das erlittene Leid zu schaffen.“

Emma/Sr

Fotos: Hannes/Sr

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