Vom Kampf der Frauen zum Allgemeinen Aufstand im Iran
Täglich versuchen Frauen im Iran, aber auch auf der ganzen Welt, um ihre Rechte zu kämpfen und werden dabei Opfer der Gesellschaft. Doch seit wann ist das so? Und warum wird es gerade vermehrt diskutiert?
Die Hierarchie im Iran
Der Iran ist seit mehreren Generationen kein gleichberechtigtes Land. Besonders die Frauen sind in diesen Land stark benachteiligt, sei es im Alltag und teilweise sogar auf der Arbeit. Frauen sind in ihrer eigenen Gesellschaft nicht anerkannt und werden für die banalsten Dinge verurteilt. Dann sind sie dadurch eine Schande für die Familie und ihre Ehemänner.
Frauen werden in der iranischen Gesellschaft bereits bei der Geburt untergeordnet und dienen dann ihrer Familie, bis diese sie, manchmal schon mit 12-14 Jahren, zwangsverheiratet. Die Mädchen müssen dann Männer heiraten, die in manchen Fällen mehr als dreifach so alt sind wie sie. In der Hochzeitsnacht werden diese Mädchen von ihren Ehemänner zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Am Nächsten Tag dann muss das Bettlaken vor der Familie gezeigt – und herumgereicht werden, um zu beweisen, dass das Mädchen noch nicht ,,beschmutzt ́ ́ wurde. Sie hat somit ihrer Familie Ehre erwiesen, indem sie gewartet hat, bis ihr Ehemann sie entjungfern konnte. In der Ehe gibt es rechtlich keine Vergewaltigungen. Falls eine Ehefrau jedoch versuchen sollte, aus ihrer Ehe zu fliehen, ginge dieses nicht. Ihr Ehemann muss eine Erlaubnis erstatten, damit die Frau das Land verlassen kann oder irgendwo anders hin. Bei den Zwangshochzeiten muss die Familie der Frau die Mitgift bezahlen. Sie übernehmen die gesamte Summe. Viele Familien empfinden es daher als enttäuschend, wenn kein männlicher Nachwuchs kommt. Sie wollen die Familienehre aufrecht erhalten.
Kampf ums Recht
Seit Generationen gehen Frauen, Teenager und sogar Kinder auf die Straßen, um gegen das System und deren Diktatur, zu kämpfen. Sie wollen von der Gesellschaft wahrgenommen werden, um etwas zu bewirken. Aber nicht nur Frauen sonder auch Männer wollen ihre Solidarität zeigen, und gehen zusammen mit einer Mehrheit von Frauen, auf den Straßen Kämpfen. Um ihre Schwestern, Müttern oder auch Ehepartnern beizustehen. In den 1960er Jahren bewirkte es zum einen, dass Frauen das Wahl-, Abtreibungs- und Scheidungsrecht bekamen. Es ist ihnen seitdem zwar gesetzlich erlaubt, sich von ihren Ehemännern scheiden zu lassen, gesellschaftlich aber nicht.
Wenn eine Frau sich von einen Mann scheiden lassen will, muss diese in betracht ziehen, dass ihre Familie sich höchst wahrscheinlich von ihr abwenden wird. Die Frau wird dann in der Bevölkerung häufig als Enttäuschung und Schande beschimpft. Im schlimmsten Falle wird sie Opfer eines Ehrenmordes, in welchem nicht einmal von der Polizei ermittelt wird. Sollte ein Mann sich aber von seiner Frau scheiden lassen, ist es gängig, da diese seine Gelüste nicht befriedigen konnte und er sich eine neue Frau suchen kann. Die Frau hingegen würde schlecht dastehen, da sie ihrem Mann nicht seine Wünsch erfüllen kann und als Frau und Mutter wertlos ist.
Die Proteste haben später auch dazu geführt, dass Frauen das Recht zum Studieren bekommen haben. Dank dieser Möglichkeit können sie den Arbeitsmarkt vertreten. Bedauerlicherweise vertreten nur 18% Frauen den Arbeitsmarkt. Dies ist eine sehr geringe Anzahl. Den Frauen ist zudem nicht gestattet, bestimmt Berufe wie z.b. das Richteramt zu besetzen. Es ist den Frauen zwar erlaubt, einen Job auszuüben, allerdings bedeutet das nicht, dass es gesellschaftlich angesehen ist, wenn eine Frau einen Job hat. Im Gegenteil, sie werden dafür diskriminiert, ein Bildungsniveau vorzuweisen zu können.
Sterben für die wohlverdiente Freiheit
Die Frauenaufstände im Iran wurden in den letzten Monaten vermehrt diskutiert, da die Anzahl der Toten gestiegen ist. Seit 2014 ist laut Beobachtern die Anzahl an Protesten gegen das Regime gestiegen. Der Rest der Bevölkerung und das Regime gehen mit drastische Vorgehensweisen dagegen vor. Besonders hat es die Leute mitgenommen, als vor einigen Monaten, am 16. September 2022, die 22- Jährige Mahsa Amini von einem Polizisten auf offener Straße erschossen wurde, weil sie ihr Kopftuch zu locker getragen hatte.
Im Nachhinein wurden Fake News von der iranischen Polizei selbst veröffentlicht. In diesen steht, Mahsa Amini sei an einem ,,plötzlichen Herzinfarkt” gestorben. Trotz Aussagen von Augenzeugen, die das Geschehen mitbekommen haben und sagen, dass sie den Polizisten gesehen haben, wie er auf Amini in einem Autowagen eingeprügelt habe, hält die Polizei an den Fake News fest.
Ihr plötzlicher und ungerechter Tod hat zu über 80 Protesten in anderen Städten geführt. Dadurch kam es zu vermehrten Eingriffen von der Polizei. Diese wendet immer drastischere Vorgehensweisen an, indem sie auf den Einsatz von Tränengas vermehrt zurückgreift. Zudem greifen sie wehrlose Studentinnen und allgemein Frauen an, auf welche sie dann brutal einschlagen. Bereits 321 Menschen verloren ihr Leben innerhalb der letzten drei Monate. Davon waren 50 von ihnen Kinder und über 14.000 Festnahmen wurden von der Polizei angeordnet. All diese Proteste kommen zustande, da die Frauen keine Kopftücher und keine bestimmte Kleidung mehr tragen wollen. Wenn sie mit zu lockeren Kopftüchern durch die Straßen gehen, mischen sich schnell umstehende Leute ein und es kommt zu Konflikten. Deshalb fürchten sich Frauen und Mädchen vor der Außenwelt und kommen kaum noch auf die Straßen. Durch die vermehrten Proteste ist dieses nur extremer geworden. Durch die extremen Maßnahmen der Polizei sind die Straßen in den letzten Monaten für alle Frauen und Mädchen ein noch beängstigender Ort als zuvor geworden. Sie fürchten um ihr Leben, wie Mahan, eine Ingenieurstudentin in Sharif, sie sagt:
“Wir dachten, sie würden uns töten. Es fühlte sich an, als wären wir in einem Kriegsgebiet und der Feind jagte uns auf der Suche nach Opfern, die er töten konnte.” (Q: New York Times)
Trotz all dieser Brutalität und Grausamkeit lassen sich die Protestierenden nicht einschüchtern und zeigen ihre Stärke, indem sie sich in der Öffentlichkeit ohne Hijabs auf die Straße trauen. Sie schneiden sich ihre Haare mitten in der Öffentlichkeit ab, zünden ihre Hijabs an und schreiben mit Graffiti Zeichnungen und Sprüche wie: “Woman, Life, Liberty” an die Wände, um sich gegen das Regime zu wehren. Das ablegen der Hijabs ist ihre Art Zeichen gegen die Iranische Diktatur, in welcher es weder Menschenrechte noch Demokratie gibt, gegen an zu kämpfen. Auch Prominente wie die Schwedische Abgeordnete, aus dem Europaparlament, schneite sich aus Solidarität ihre Haare ab. Um den Menschen im Iran Hoffnung zu schenken, und um ihen zu vermitteln das sie nicht alleine sind. Es sei abzuwarten, ob die Aufstände sich zu einer allgemeinen Revolution ausweiten werden. Wie man so schön sagt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Also sollte man alles tun, um den Menschen im Iran Hoffnung zu machen. Alle sollten auf ein in der nahen Zukunft endenden Kampf, für Frauenrechte im Iran und auf der ganzen Welt hoffen, sodass die Opfer Gerechtigkeit erfahren mögen.
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Quellen:
https://www.stern.de/amp/politik/ausland/iran–was-die-frauen-proteste-nach-mahsa-aminis-tod-von-frueheren-unterscheidet-32782204.html
https://www.rosalux.de/news/id/46890/die-freiheit-der-frau-ist-die-freiheit-der-gesellschaft
https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/iran/308493/das-herz-der-iranischen-zivilgesellschaft-die-frauenbewegung/
Wikipediahttps://de.m.wikipedia.org › wikiFrauenrechte im Iran
https://www.instagram.com/p/CklS2X-ue9k/?igshid=YmMyMTA2M2Y=
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https://www.google.de/search?q=frauenaufst%C3%A4nde+iran&source=lmns&bih=748&biw=441&client=safari&prmd=nimv&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjo1aKr_6H7AhUMxwIHHfyNARkQ_AUoAHoECAAQBA
Henny, WPK Medienpraxis
Lieber Henny,
wir fanden deinen Artikel sehr spannend. Das ist wirklich schlimm, was da passiert !
Gut, dass das mal gesagt wird.
Es war nur ein wenig viel Text!