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Zu hoher Leistungsdruck bei jungen Eiskunstläuferinnen in Russland ?

Olympia. Ein großer Traum vieler junger russischer Eiskunstläuferinnen. Das Russland gut im Wintersport abschneidet, steht außer Frage. Jedoch sind die Ansprüche sehr hoch, vor allem bei den jungen Wettkämpferinnen in Russland. Ob national oder international, das Training ist hart und es erfordert viel Zeit und überdurchschnittlich gute Leistungen, um an die Spitze zu kommen.

Die jungen Mädchen haben sechs Mal in der Woche Training, welches nicht nur auf dem Eis stattfindet. Hinzu kommen nämlich jeweils auch eine Stunde Ballett und Athletik. Die Trainingszeiten sind sehr streng eingerichtet und an diese müssen sich die Athletinnen auch halten, um Fortzuschreiten. Hinzu kommt der Punkt, dass die Mädchen eine äußerst dünne und ungesunde Körperfigur beibehalten müssen. Die russischen Trainer sagen, dass dies so sein muss, damit die Mädchen, bei den Sprüngen die mehrfachen Rotationen besser ausführen können, wenn sie weniger Gewicht auf die Wage bringen. Dies mag teilweise zutreffen, aber gesund ist diese Weise des Trainings ganz und gar nicht, da die meisten Athletinnen in diesem Zeitraum auch in die Entwicklungsphase (Pubertät) treten und das Handeln der russischen Coaches sie daran hindert sich gesund zu entwickeln. Zudem beginnen die meisten Sportlerinnen mit dem Sport im Alter von Vier Jahren, um später an internationalen Wettkämpfen teilnehmen zu können. Sobald Potential bei einer Eiskunstläuferin erblickt wird, wird sie trainiert und trainiert, um Russland viele Siege und Erfolge einzubringen. Im Extremfall kann es sogar geschehen, dass die Sportlerinnen bei ihren Trainer/innen wohnen, anstatt bei der eigenen Familie, um nicht ,,abgelenkt“ zu werden.

Des Weiteren werden Fehler in Russland nicht zugelassen. Die Mädchen werden ,,fallen gelassen“, wenn sie nicht mit dem internationalen Sieg nach Russland zurückkehren. Es schert sich nach einer Niederlage nun keiner mehr um die Mädchen, und es werden neue Naturtalente gesucht.

Bild von Manfred Richter auf Pixabay

Zudem bleibt den Mädchen keine Zeit für ein Sozialleben, da sie den ganzen Tag trainieren. Und wenn sie dann doch etwas Zeit für sich finden, müssen sie noch Schulaufgaben machen, da die Bildung nicht vernachlässigt werden darf. Darüber hinaus besuchen nur wenige professionelle Eisläuferinnen eine öffentliche Schule. Entweder werden sie Zuhause unterrichtet oder gehen zur Online-Schule. Dieser Kreislauf wiederholt sich immer wieder und wieder, ob es den Sportlerinnen gefällt oder nicht.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind Russlands endliche Doping-Skandale bei den jungen Sportlerinnen. ,,Das Vertrauen ist sehr gering“, laut der Welt-Anti-Doping-Agentur. Mittlerweile wurden im russischen Sport über 200 Dopingfälle nachgewiesen, laut der WADA. Russland ist für seine Erfolge genauso bekannt, wie für seine Doping-Skandale. Erst letztes Jahr wurde die talentierte Eiskunstläuferin Kamila Valieva (Damals 15 Jahre alt) bei den olympischen Spielen 2022 in Beijing positiv auf das Herzmittel Trimedizin getestet. Die Russin hatte die Goldmedaille so gut wie gewonnen. Sehr talentierte junge Sportlerinnen, bei denen es unnötig ist zu dopen, werden jedoch trotzdem gedoped, weil Russland auf ,,Nummer sicher gehen“ will, dass sie auch wirklich gewinnen. Daher wird vorgesehen, das Mindestalter auf 18 zu erhöhen, um bei den Olympischen Spielen antreten zu dürfen. Dies würde den Eisläuferinnen viel Stress und Druck ersparen und sie könnten sich auf eine gesunde und nicht-toxische Weise entwickeln.

Chiara

Dieser Text ist beim MISCH-Wettbewerb der Kieler Nachrichten im WPK Medienpraxis entstanden.

(Abbildung 1) Quelle: Bild von 134213 auf Pixabay, Bild 2: Bild von Manfred Richter auf Pixabay

Weitere Quellen:

www.stuttgarter-nachrichten.de , https://www.sportnews.bz , https://www.spiegel.de

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